Mathias Ninck

Worte und Texte

MORDSLÜGEN: «Keiner ist getötet worden. Der Abend hat beinah etwas Heiteres. Auf dem Holztisch im Wohnzimmer liegt ein Handy, es spielt karibischen Pop, leise wie eine Andeutung. Ein Fenster steht offen, märzwarme Abendluft strömt herein; einmal, ganz nah, vernimmt sie das Seufzen einer Lastwagenbremse. Über dem See ein magischer Schimmer... ihr Blick geht zur Kommode, wo das gerahmte Bild von ihr steht als junger Frau, sie kniet im Gras vor dem Haus, neben ihr die Kleine.» 

INHALT: Eine stadtbekannte Psychiaterin stürzt auf dem Nachhauseweg in einen Abwasserschacht. Mit diesem Ereignis kommt eine Geschichte in Gang, die am Ende auch den Reporter Simon Busche in die Tiefe reissen wird. Dort unten, im Gully, beschliesst die Psychiaterin nämlich, ihr grosses Lebensgeheimnis zu lüften. Vor dreissig Jahren hatte ein Patient in der Therapie einen Mord angekündigt und dann wohl auch begangen, aber ins Gefängnis wanderte eine junge Frau. Sie hatte den Mord gestanden. Der Reporter Simon Busche, dem die Psychiaterin von diesem Falschgeständnis berichtet, schreibt die Story seines Lebens. Zu spät erkennt er, wen er damit gegen sich aufbringt.

«Mathias Ninck ist ein kluger Thriller über Journalismus in Zeiten der Lüge gelungen.» Literaturkritiker Rainer Brauer

ÜBER DAS BUCH: «Mordslügen» ist ein Roman mit einem skeptischen Blick auf die Medien und die Justiz. Er beleuchtet ein gar nicht so seltenes Phänomen: falsche Geständnisse. In der Geschichte verschränken sich die enge und beinah hoffnungslose Welt der jungen Sandra Dubach, die seit zwanzig Jahren im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses sitzt, und die Welt des Reporters und seines Chefs, die oft haarsträubende und zynische Methoden anwenden. Sie ist rasant erzählt - mal ironisch, mal nachdenklich. Es geht darum, dass der Mensch, wenn überhaupt, in der Niederlage zu sich selbst findet, nicht im Erfolg.

 

«Das Debüt des Schweizer Journalisten Ninck ist ein philosophischer, zumindest jedoch ungewöhnlicher Krimi. Die Erwartungshaltung geübter Krimileser wird immer wieder durchkreuzt; am Schluss weiss man nicht, wer wen manipuliert, wer hat Schuld, wer hat Macht, was sind Fake-News? Für alle empfohlen, die es aushalten, am Ende eines spannenden Krimis keine eindeutige Lösung zu erhalten.»
Regine Mitternacht, ekz Bibliotheksservice

 

«Ein packender Roman», urteilt der «Tages-Anzeiger», der nicht zuletzt wegen seiner «genauen Charakter- und Milieuzeichnungen» lesenswert sei. Und die NZZ am Sonntag schreibt: «Eine Parabel auf die Suche nach Wahrheit.» 

DER AUTOR: Seit 2015 arbeitet Mathias Ninck als Kommunikationsberater in der Stadtzürcher Verwaltung. Davor hat er als Reporter für den Tages-Anzeiger, die NZZ und Das Magazin geschrieben. Er ist auf dem Hasliberg im Berner Oberland und im Toggenburg aufgewachsen und hat an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften studiert. Mit seiner Frau und drei Kindern lebt er in Zürich.